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BNE-Kompetenzzentrum

Modellprojekt „Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune: BNE-Kompetenzzentrum für Prozessbegleitung und Prozessevaluation (BiNaKom)“ 

Laufzeit: 01.07.2020 – 30.06.2025, abgeschlossen

Hintergrund

Die deutsche Bundesregierung hat sich zur Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitszeile (SDGs) der UN verpflichtet. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird als wichtiger Schlüssel für das Erreichen der SDGs betrachtet.

Die Rolle der Kommunen

In Deutschland wurde der Nationale Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (NAP BNE) ausgearbeitet. In diesem werden Vorschläge und Empfehlungen dargelegt, wie in den verschiedenen Bereichen des deutschen Bildungssystems BNE strukturell verankert werden kann. Kommunen bzw. kommunale Bildungslandschaften werden im Nationalen Aktionsplan als entscheidender Ort der Verbreitung und Umsetzung von BNE ausgemacht. Sie haben, etwa als Träger von Bildungseinrichtungen, viele Möglichkeiten, die Verankerung von BNE ganzheitlich in formalen, non-formalen und informellen Lernsettings zu fördern und zu gestalten.

Das BNE-Kompetenzzentrum

Das BNE-Kompetenzzentrum Bildung - Nachhaltigkeit - Kommune setzte an dieser Stelle an. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt begleitete von 2020-2025 knapp 50 Modellkommunen bundesweit bei der systematischen Weiterentwicklung und Implementierung von BNE auf lokaler Ebene. Das Ziel dabei war, Ansätze und Initiativen zu BNE stärker mit dem datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement (DKBM) zu verknüpfen und Prozesse vor Ort basierend auf empirischer Forschung zu optimieren.

Aufbauend auf den Erfahrungen der BMBF-geförderten Programme „Lernende Regionen“, „Lernen vor Ort“ und vor allem der noch aktiven „Transferinitiative für kommunales Bildungsmanagement“ wurden Kommunen dabei unterstützt, die dort entwickelten Ansätze mit den verschiedenen Initiativen zu BNE in der Kommune zu verzahnen und zu optimieren.

Das Projekt hieß mit vollständigem Namen „Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune: BNE-Kompetenzzentrum für Prozessbegleitung und Prozessevaluation (BiNaKom)“. Es war ein Verbundvorhaben, das von drei Partnern gemeinsam umgesetzt wurde. Dem Verbund gehörten das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI), der Trägerverein Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Niedersachsen e.V. und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ Leipzig) an. Es wurde von Juli 2020 und bis Juni 2025 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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Prozessbegleitung: Wie lief die Zusammenarbeit mit dem Modellkommunen ab?

Die Ausgangslagen in den kommunalen Bildungslandschaften unterschieden sich stark voneinander. Dies betraf die Ebene der lokalen Rahmenbedingungen (z.B. Finanzen, demografische Entwicklung, usw.) ebenso, wie die bereits vorhandenen bzw. zu entwickelnden BNE-Strukturen und -Maßnahmen. Auch unterschieden sich Kommunen hinsichtlich der vorhandenen Akteurinnen und Akteuren sowie deren Möglichkeiten und Bereitschaft an der Entwicklung einer BNE-Bildungslandschaft mitzuwirken. Aus diesen Gründen sind die möglichen Wege hin zu einer Struktur, welche allen Menschen in einer Kommune Bildungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit dauerhaft ermöglicht, höchst unterschiedlich. 

Die für das Projekt ausgewählten Modellkommunen schlossen eine Zielvereinbarung mit dem BNE-Kompetenzzentrum. Darauf aufbauend wurde – angepasst an die jeweiligen Bedarfe der Kommune – gemeinsam ein Umsetzungsplan für die Begleitung erarbeitet. Die Erreichung der dort gesteckten Ziele wurde regelmäßig überprüft und die Planung für den Prozess entsprechend angepasst. Unterstützt wurden die Kommune konkret durch die folgenden Angebote:

  • bis zu 5 Termine im Jahr vor Ort (Beratungsgespräche/Workshops), um an individuellen Lösungen zu arbeiten,
  • Qualifizierungsveranstaltungen für kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
  • Austauschmöglichkeiten in einem überregionalen Netzwerk in Lernräumen exklusiv für die BNE-Modellkommunen und auf bundesweiten Konferenzen
  • Impulse für die Entwicklung in der Kommune durch aufbereitete Praxisbeispiele
  • Aufbereitete Informationen zum Thema BNE aus Wissenschaft und Praxis, z.B. das Praxishandbuch. Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kommune gestalten

Prozessevaluation: Was hat die wissenschaftliche Begleitforschung untersucht?

Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung war es, den Prozess der Einführung und des Ausbaus von BNE vor Ort zu erforschen. Mit quantitativen und qualitativen Befragungen wurden dabei die Prozesse der strukturellen Verankerung von BNE in den Bildungslandschaften der Modellkommunen untersucht. Sie dienten dem Ziel, Gelingens­bedingungen und Hemmnissen und Herausforderungen im Umsetzungsprozess zu identifizieren, Praxis­beispiele zu beleuchten und eine Wissens­basis für bestehende und zukünftige BNE-Kommunen zu schaffen. Dabei ging es nicht darum Kommunen zu bewerten, sondern vielversprechende Strategien und Maßnahmen zu identifizieren.

Die Erkenntnisse der Erhebungen sind in das Praxishandbuch „Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kommune gestalten“ sowie die Texte der Infothek eingeflossen und in wissenschaftlichen Publikationen erschienen.